Glücksschweine aus Hefeteig
Es ist wieder eines dieser Rezepte, dass ohne meinen Mann kaum geglückt wäre. Ich wollte Schweinchen, ich wollte diese Glücksschweine aus Hefeteig und ich wollte sie zu Silvester. Den Teig hatte ich schon oft erprobt, er ist eine Mischung aus Weißmehl- und Vollkornteig, und bislang hatte ich ihn in einer Kastenform abgebacken. Gewissermaßen als einfaches Kastenweißbrot mit Vollwert-Anteil. Einfach, gelingsicher, schnell gemacht. Aber auch diese Schweinchen? Diese Frage stelle ich mir immer, sobald ein Gebäck etwas filigraner wird, respektive etwas Um-die-Ecke-Denken erfordert oder Fingerfertigkeit verlangt.
Nicht misszuverstehen: Ich liebe figürliche Gebäcke, also jetzt keine pompösen. Aber solch kleine Ideen, die aus einem einfachen Teig ein Gebäck machen, das Augen und Herz erfreut. Wären da nicht die Fragen: Wie macht man Nasen? Bleiben die Ohren sitzen? Geht der Teig auf? Wird daraus ein rundes Schwein? Oder am Ende mehr eine platte Flunder mit verrutschten Ohren.
Schweinearbeit?
Es sind Schweinchen geworden, echte schöne tolle Glücksschweine aus einem Hefeteig mit so wenig Hefe, dass man die Hefe kaum schmeckt. Ich finde das dufte, megadufte, und ich jubele so frenetisch über diese Tierchen, weil ich selbst kaum glauben konnte, dass sie wurden wie sie wurden. Dank der ruhigen, sauberen, tiefenentspannten Arbeit meines Mannes. Im ersten Schritt hat er einzelne Teile Teig fein säuberlich ausgerollt und mit einem Marmeladenglas mehrere größere Kreise ausgestochen. Dann hat er sich an mehrere kleinere Kreise gemacht und aus ihnen noch kleinere Kreise ausgestochen.
Mein Beitrag war: Die großen Kreise mit Apfelringen und gemahlenen Nüssen zu belegen – und die Einzelteile an den strategisch wichtigen Punkten mit Eigelb einzustreichen, auf dass aus allen Teilen am Ende ein Schweinekopf werden möge. Abschließend habe ich 40 Minuten vor der Glasscheibe des Backofens verbracht und gefiebert, dass die Glücksschweine so werden wie ich sie mir in meinem Kopf ausgemalt hatte. Also so!
Alternative zu den Glücksschweinen: Kastenbrot
Und wer es jetzt so einfach liebt wie ich und ohne größeren Aufwand und Chi-Chi etwas aus diesem wirklich sehr leckeren Teig machen möchte, dem sei verraten: einfach das einfache Kastenweißbrot backen. Nach der Gare einmal kurz wirken, in eine Backform setzen, angehen lassen, abbacken, fertig. Ganz nach meinem Geschmack!
Rezept Glücksschweine zu Silvester
Zutaten für etwa 12 Schweinchen / Kreise Ø 10 cm
FÜR DEN TEIG
- 250 g Weizen- oder Dinkelvollkornmehl
- 250 g helles Weizen- oder Dinkelmehl
- 5 g Hefe
- 60 g Zucker
- 1 gestr. EL Vanillezucker
- 1 Ei
- 250 ml Milch
- 60 g Butter
- 5 g Salz
FÜR DIE FÜLLUNG
- 12 große Apfelringe
- 1 gute Handvoll Krokant oder mittelgrob gemahlene Nüsse
- alternativ eignet sich auch ein Klecks Marmelade als Füllung
ZUM EINSTREICHEN
- 1 Eigelb
- 1 EL Milch
FÜR DIE AUGEN
- 1 EL sehr dick angerührter Puderzuckerguss (etwa 50 g Puderzucker und 2 TL Wasser)
- ein Stück Schokolade zum Schmelzen
Für die Glücksschweine zunächst die Milch erhitzen und die Butter darin schmelzen. Vom Herd nehmen und kurz in den Kühlschrank stellen. Die Temperatur muss unter 40 °C fallen, sonst wirkt die Hefe nicht.
Die Mehlsorten in eine Schüssel geben. Eine Mulde formen. Hefe in einem Schluck zusätzlicher Milch auflösen und in die Mulde gießen. Zucker, Ei und abgekühlte Butter-Milch hinzufügen und alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Währenddessen das Salz einrieseln lassen.
Den Teig 10 bis 12 Stunden abgedeckt im Kühlschrank gehen lassen.
Den Teig in mehrere Teile teilen und stückweise auf einer leicht bemehlten Fläche knapp 1 cm dick ausrollen. Zunächst mit einem Marmeladenglas 24 große Kreise (Ø 10 cm) ausstechen. Auf die unteren Kreise jeweils einen Apfelring legen und mit Krokant oder gemahlenen Nüssen bestreuen. Eigelb mit Milch verkleckern, die Ränder damit einstreichen und jeweils einen großen Kreis auf die unteren Kreise setzen. Die oberen und die unteren Kreise zusammendrücken und die Oberfläche ebenfalls mit dem Eigelb-Milch-Gemisch einstreichen.
Jetzt mit einem kleinen Glas (oder einer großen Lochtülle) 12 Nasen ausstechen. Aus diesen wiederum mit einer kleineren Lochtülle (oder ähnlichem Gerät) zwei Nasenlöcher ausstechen. 24 kleine Dreiecke als Ohren zurechtschneiden. Nasen und Ohren der Glücksschweine auf das Gesicht setzen und ebenfalls mit Eigelb-Milch-Gemisch einstreichen.
Die Glücksschweine bei 180 °C Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Ofen für rund 40 Minuten backen. Sollten sie in den letzten Minuten zu braun werden, abdecken.
Abgekühlt mit sehr dick angerührtem Puderzuckerguss Augen aufmalen. Ein kleines Stück Schokolade schmelzen und damit Pupillen auf den Zuckerguss punkten. Wir haben sowohl den Zuckerguss als auch die Schoko-Tupfer mit einem Zahnstocher aufgebracht.
Zubereitungszeit (ohne Back- und Gehzeiten): 1 h 30 Minuten / reine Backzeit: circa 40 Minuten / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schweirigkeitsgrad: mittel / Haltbarkeit: Die Glücksschweine aus Hefeteig haben bei uns drei Tage frisch gehalten. Danach werden sie langsam trocken.
Lust auf ein Vollkornbrot?
Wir haben kürzlich unser erstes Brot im Topf gebacken und sind begeistert. Über unsere Erfahrungen haben wir einen Blogbeitrag geschrieben und euch dazu ein einfaches und ziemlich gelingsicheres Brot-Rezept gestellt. Auf unserer persönlichen Hitliste stehen im Moment auch unsere Tartelettes mit Vanillecreme.