Brot,  Rezept

Saftiges Möhrenbrot

Wir experimentieren ja gern mit Gemüse im Teig. So etwa bei unserem Sauerkrautbrot. Oder bei den Rote Bete Brötchen. Oder, um einen Dritten im Bund zu nennen, bei unserem Focaccia mit Gemüse. Ein Klassiker ist natürlich das Möhrenbrot. Das machen wir gern und oft, und es war eines der allerersten Gemüsebrote, das wir überhaupt gebacken haben. Das ist jetzt einige Jahre her, und seither zählt das Möhrenbrot zu unseren absoluten Lieblingen.

Diesmal haben wir das Rezept allerdings leicht abgewandelt und dem Teig eine extra große Portion grob geraspelte Möhren untergehoben. Wir sind damit ganz glücklich, denn das Brot ist besonders saftig geworden. Mit der Gesamt-Menge haben wir uns allerdings ob der Extra-Portion ein wenig vertan, oder sagen wir: Wir hatten am Ende eine gehörige Portion Teig. Die also reicht für ein besonders großes Möhrenbrot – oder für zwei kleinere. Für letzteres haben wir uns entschieden. Wir haben einfach zwei Brote gebacken.

Wir haben einige Schreiben von usnerem saftigen Möhrenbrot abgeschnitten und sie in einen Brotkorb gelegt.
Viele frische Möhren für unser saftiges Möhrenbrot, fotografiert auf einem Markt.

Saftig, fluffig, kross – das perfekte Möhrenbrot

Besonders gespannt sind wir bei Broten immer auf den Anschnitt. Ist der Teig gut durchgebacken? Klebt er oder ist er trotz Feuchtigkeit von fester Konsistenz? Vor allem aber treibt uns die Porung um: Ist die Krume schön fluffig, locker und hat entsprechend viele hübsche Löcher? Gerade bei Vollkornbroten oder Broten mit einem hohen Vollkornanteil ist das immer ein kleines Vabanque-Spiel. Selbst wenn der Teig beim vorherigen Mal ein Träumchen war, ist das bei uns kein Garant dafür, dass er beim nächsten Mal genauso toll gelingt.

Auch deshalb haben wir bei diesem Möhrenbrot ein kleines Freudentänzchen aufgeführt. Für uns ist diese Version perfekt. Trotz der Extra-Portion Möhre konnten wir das Brot herrlich schneiden, ohne dass die Krume am Messer geklebt hätte. Und zugleich besitzt diese Krume eine herrlich feuchte Fluffigkeit, die man auch per Daumendruck erkennt: einmal auf die Scheibe gedrückt, bleibt der Teig kurz unten und springt erst dann nach oben zurück. Macht summa summarum ein herrlich fluffiges, lockers und saftiges Möhrenbrot, das wir fortan immer mit dieser Extra-Portion Möhre backen werden, die sich auf etwa ein Viertel des Gesamtvolumens (?) beläuft.

Wir haben unser saftiges Möhrenbrot angeschnitten und so auf eine Fliese gelegt, dass man den Anschnitt beider Hälften erkennen kann,
Mehrere Scheiben Möhrenbrot, fotografiert von oben. Zu sehen ist die schöne fluffige Porung.
Der Brotkorb mit einigen Scheiben unser saftigen Möhrenbrots, jetzt fotografiert im Hochformat.
Wir haben zwei Scheiben Möhrenbrot hochkant auf die Fliese gestellt, damit das Licht durch die fluffige Porung scheint. Zu sehen sind auch die beiden Hauptzutaten, frische Möhren und Haselnüsse.

Möhrendip zu Möhrenbrot

Ach so, weil sich auf einem Foto natürlich ein bunter Farbklecks immer besonders hübsch macht (ach was, sagen wir lieben, weil uns dieser Möhren-Dip besonders dufte schmeckt!), haben wir auf die Schnelle noch ein paar Möhren in den Mixer gesteckt, das Gemüse klein geraspelt, etwas Tomatenmarkt dazugeben, einen Schuss Öl plus Salz, Pfeffer und getrockneten Schnittlauch beigemengt – und fertig war ein möhriger Aufstrich, der perfekt zu diesem Möhrenbrot passt. Solltet ihr jetzt auch Lust auf den Dip haben, das ausführliche Rezept findet ihr in unserer Rubrik Klein & Fein. Und jenes für das Möhrenbrot natürlich wie immer ein bisschen weiter unten. Scroll, scroll und guten Appetit!

Es ist angerichtet: Im Vordergrund ist der Brotkorb zu sehen, dahinter liegt eine Scheibe saftiges Möhrenbrot auf einem Holzbrett. Eine Hälfte haben wir mit einem Gemüseaufstrich bestrichen.
Zoom auf die mit Gemüseaufstrich bestrichene Brotscheibe.
Ene abschließende Aufnahme von oben: Zu sehen ist der Brotkorb mit mehreren Scheiben saftiges Möhrenbrot oben links im Bild. DEr Fokus liegt auf dem Holzbrett mit der belegten Scheibe Brot.

Rezept Saftiges Möhrenbrot

Zutaten für ein sehr großes Brot oder zwei mittelgroße à circa 750 g

  • 300 g Weizenvollkornmehl
  • 300 g Weizenmehl Typ 1050 (oder Typ 550)
  • 400 g grob geraspelte Möhren mit Schale
  • 150 g Haselnüsse
  • 450 ml bis 500 ml lauwarmes Wasser
  • 5 g Hefe
  • 2 EL Olivenöl
  • 15 g Salz
  • nach Belieben 1 bis 2 EL Brotgewürz

Für das Möhrenbrot zuerst die Möhren (mit Schale) grob raspelt. Mehlsorten vermischen. Die Hefe in etwas lauwarmen Wasser auflösen. Hefewasser, Wasser und Öl zum Mehl fügen und auf kleiner Stufe mit den Knethaken eines Rührgeräts 5 Minuten kneten. Nach 2 bis 3 Minuten die Möhren, Salz – und etwaig das Brotgewürz zugeben –, auf höherer Stufe weiter kneten und abschließend die Nüsse unterrühren. Der Teig ist fertig, wenn er sich zu einer homogenen Masse verbunden hat.

Tipp: Die Wassermenge kann nach Tagesform und/oder verwendeter Mehltype (1050 oder 500) immer etwas variieren. Sollte der Teig nach eurem Gefühl zu trocken werden, gern die Wassermenge auf 500 ml erhöhen.

Den Teig bei Zimmertemperatur zugedeckt 2 h gehen lassen. Jeweils nach einer Stunde strecken und falten. Den Teig im Kühlschrank für mindestens 12 h zugedeckt ruhen lassen. Ideal sind 16 bis 18 Stunden.

Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche rund wirken und für weitere 2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen.

Das Möhrenbrot im vorgeheizten Ofen bei 250 °C Ober- und Unterhitze 15 Minuten anbacken. Dann die Temperatur auf 200 °C regeln und auf dieser Stufe weitere 45 Minuten backen. Das Möhrenbrot ist fertig, wenn es beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt.

Zubereitungszeit (ohne Back- und Gehzeiten): 30 Minuten / reine Backzeit: circa 1 h / Backtemperatur: zunächst 15 Minuten bei 250 °C Ober- und Unterhitze, anschließend 200 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Das Möhrenbrot hält auch wegen des hohen Gemüse-Anteils mehrere Tage sehr frisch. Erst am fünften Tag wird es etwas trockener.

Lust auf weitere Teige mit Gemüse?

Dann wäre vielleicht das bereits erwähnte Sauerkrautbrot etwas für euch? Oder besagte Rote Bete Brötchen