Kekse,  Rezept

Knusprige Cantuccini

Cantuccini sind steinhart, staubtrocken und nur eingetunkt genießbar? Um Himmels Willen! Um wie viel leckerer ist das Gebäck, wenn es von seinem Platz neben der Tasse direkt in den Mund wandern kann, statt vorher den Umweg über einen Espresso zu nehmen, seinen Kopf in die Flüssigkeit zu tauchen, um eingeweicht gelutscht zu werden. Wir finden: Das konterkariert den Sinn. Schließlich backt ein Cantuccini genau deshalb doppelt wie ein Zwieback, damit es einen ganz eigenen Charakter bekommt. Und der ist nicht weich und labberig. Sondern knusprig, rösch, gülden und kross.

Sicherlich, ein Cantuccini hat bissfester zu sein als ein durchschnittliches Butterplätzchen. Aber zum Blombenzieher muss es trotzdem nicht mutieren. Wir nehmen es ziemlich mürbe aus dem Ofen, drehen den Regler aber von 180 Grad auf Null, bevor die Staubigkeits-Grenze erreicht ist.

Knusprige Cantuccini
Nüsse für Cantuccini
Nüsse für Cantuccini
Zutaten für Cantuccini
Cantuccini schneiden und rösten

Schräg geschnitten wie ein Baguette

Kross wird das Cantuccini wegen seiner zweifachen Backweise, weshalb es mit dem bereits erwähnten Zwieback verwandt ist. Das heißt: Das Cantuccini kommt zunächst als Rolle in den Ofen – und nach der Hälfte der Backzeit wieder heraus. Auf mittlere Temperatur abgekühlt, schneiden wir es schräg in Scheiben. Wie ein Baguette. Um diese dann für 20 Minuten von beiden Seiten goldgelb und kross zu rösten.

Knusprige Cantuccini
Knusprige Cantuccini
Knusprige Cantuccini

Cantuccini mit Gewürzen

Der absolute Vorteil des Hartgebäcks: Es hält und hält und hält. Über Wochen bis hin zu Monaten. Vorausgesetzt, es ist kein Vielfraß in der Nähe. Und es ist herrlich variabel: Mit Gewürzen wie Zimt, Sternanis, Anis, Kardamom oder Nelke, nimmt es im Advent eine weihnachtliche Note an. Nur bitte nicht tunken! Dafür ist sich das Cantuccini zu schade. Unseres zumindest.

Knusprige Cantuccini
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Tipp: Zutatentausch im Cantuccini

Die Hauptzutat des italienischen Mandelgebäcks sind natürlich Mandeln. Die kombinieren wir aber gern mit anderen Nüssen. Haselnüsse, Paranüsse oder Walnüsse sind eine schöne Variante, die wir mit der ursprünglichen Hauptzutat, der Mandel, vermengen. Aber auch pur, also nur als Walnuss etwa, eignen sich die Nusssorten, um ein alternatives Cantuccini zu werden.

Rezept Cantuccini

Zutaten für etwa 60 Kekse
  • 2 Eier
  • 160 g Zucker
  • 2 EL Vanillezucker
  • 30 g Butter, zimmerwarm
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 1 Prise Salz
  • 1 Fläschchen Bittermandelaroma
  • 90 g Mandeln
  • 90 g Haselnüsse
  • 300 g Mehl
  • 1 TL Backpulver

Die beiden Eier, Zucker, Vanillezucker, Butter, Öl und das Salz in eine Schüssel geben. Die Zutaten kräftig aufschlagen und zuletzt das Bittermandelaroma dazufügen.

Mandeln und Haselnüsse mischen. Die eine Hälfte etwas gröber mahlen, so dass Stücke zu sehen sind. Die andere Hälfte etwas feiner mahlen (nicht zu Nussmehl, aber in sehr feine Stückchen). Die Nüsse unterheben.

Das Mehl mit dem Backpulver vermengen und ebenfalls einrühren. Der Teig für die Cantuccini wird jetzt langsam krümelig, ein wenig wie Streuselteig. Am besten mit den Händen weiter kneten und den Teig dabei zu einer Kugel formen.

Die Kugel in sechs Teile teilen und daraus „Würste“ rollen. Die sollten etwa vier Zentimeter dick und 15 Zentimeter lang sein. Vor dem Backen kommen die Teigrollen für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank, oder – noch besser –  für 15 Minuten ins Gefrierfach. Gekühlt verläuft der Teig während des Backens weniger.

Im vorgeheizten Backofen backen die Rollen bei 180 °C (Ober- und Unterhitze) 20 Minuten, bevor sie „halb-roh“ aus dem Ofen kommen. Sie kühlen ein wenig – aber nicht ganz – aus. Nach etwa fünf Minuten schneidet ihr schräg Schreiben von ihnen ab wie von einem Baguette-Brot.

Die Scheiben „rösten“ für weitere 10 bis 15 Minuten bei 180 °C im Ofen. In der Mitte der Zeit werden sie gewendet. Wenn sie aus dem Ofen kommen, sollten die Cantuccini von beiden Seiten goldbraun sein. Hinweis: Eigentlich verzichten wir auf Aromen. An dieser Stelle machen wir eine Ausnahme, denn mit reinem Bittermandelöl ist der Geschmack schwer zu erreichen. Wenn ihr kein Aroma benutzen wollt, dann gebt stattdessen einen Teelöffel Bittermandelöl in die Cantuccini.

Zubereitungszeit (inklusive Backzeit): etwa eine Stunde / reine Backzeit (mit Unterbrechung zum Schneiden): 30 bis 35 Minuten / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: mittel / Haltbarkeit: In gut verschlossenen Dosen (luftdicht) bleiben die Cantuccini zwei Monate knusprig, wenn nicht länger.

Genug Süßes?

Vielleicht habt ihr Lust auf ein grobes Vollkornbrot? Oder habt ihr noch mehr Lust auf Nuss? Dann schaut doch mal bei unseren Walnusskeksen vorbei.