Zatar-Brote mit Tomaten
Wundervolle Tomatenzeit! Oder anders: Kennt ihr Zatar-Gewürz? Wir kannten es bislang nicht, haben die Gewürzmischung aber jüngst entdeckt, als wir ein libanesisches Café besucht haben. Dort war das Gewürz auf ein Hefegebäck gestrichen und es hat uns so gut geschmeckt, dass wir es selbst ausprobieren wollten. Also haben wir einen unserer liebsten Hefeteige angesetzt, den wir gern auch als Boden für eine Pizza nehmen. Er ist super leicht gemacht, geht prima auf, ist schön locker und fluffig, wird trotzdem kross und, das ist uns immer wichtig, schmeckt auch am zweiten Tage noch prima.
Jetzt also ist er zur Grundlage für unsere Zatar-Brote mit Tomaten geworden, und wenn ihr kein Zatar-Gewürz verwenden wollt, so könnt ihr den Teig alternativ mit einem Tomaten-Sugo bestreichen, nach Herzenwunsch mit allerlei Zutaten belegen und habt dann stattdessen eine schnell gemachte und ziemlich gelingsichere Pizza.
Was ist Zatar-Gewürz?
Aber zurück zum Zatar. Was ist das eigentlich? Wir haben es nicht gewusst, bis wir auf dieses leckere Gebäck im Café gestoßen sind. Nun haben wir erfahren: In die Gewürzmischung gehören gerösteter Sesam, Salz, die wilde Thymianart Ysop oder Thymian und Sumach, eine rote getrocknete Frucht aus dem Nahen Osten, die leicht säuerlich schmeckt. Da uns Sumach fehlt, haben wir das Zatar mit etwas Zitronensaft (alternativ Essig) angereichert und haben diese Mischung, vermengt mit etwas Olivenöl, auf unseren Hefeteig gestrichen. Nicht vergessen: Thymian, gerösteten Sesam und Meersalz vor der Weiterverarbeitung noch in einen Häcksler oder Mörser geben und stößeln oder vermahlen.
Tipp: Zatar passt übrigens auch super zu Hummus, zu Salaten, Suppen oder Bohnengemüse, dann aber schlicht in der Version ohne Öl und vielleicht auch ohne Zitronensaft.
Teig für Zatar-Brote, ein Allrounder
Die Zatar-Brote sind übrigens in rasender Geschwindigkeit fertig gebacken. Also so im Vergleich zu manch anderem Hefegebäck. Wir haben sie nur 15 Minuten im vorgeheizten Ofen gehabt, schon waren sie goldbaun, knusprig und kross gebacken. Was auch daran lag, dass wir die Temperatur auf 230 ° Ober- und Unterhitze gestellt hatten. Es geht auch noch höher, das haben wir uns aber im ersten Anlauf nicht getraut. Wobei wir jetzt sagen: Beim nächsten Mal drehen wir den Ofen auf 250 °C . Bei dieser Temperatur ist bei uns dann leider Schluss. Ein Steinofen wie beim Italiern schafft im Vergleich bis zu 500 °C und dann, wenig verwunderlich, sind Pizzen, Fladen oder Zatar-Brote bereits in wenigen Minuten kross.
Wir sind aber auch so glücklich. Sowieso und überhaupt, weil wir, erstens, um eine Gewürzmischung reicher geworden sind. Weil wir zweitens ein neues herzhaftes Gebäck haben, das wir kalt oder erwärmt auch am zweiten Tag genießen können. Und weil wir drittens nach langer Zeit mal wieder diesen Teig gemacht haben und uns die Zatar-Brote daran erinnern, welch Allrounder er ist.
Rezept Zatar-Brote mit Tomaten
Zutaten für 5 Teigfladen Ø etwa 15 cm
FÜR DAS ZATAR-GEWÜRZ
- 3 EL Sesam
- 4 EL frischer oder getrockneter Thymian
- 1 TL Meersalz
- 3 TL Sumach oder Saft 1 Zitrone
FÜR DEN TEIG
- 250 g Mehl (Typ 405 oder 550)
- 1 TL Trockenhefe
- 150 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 2 EL Olivenöl
- plus: 1 EL Öl zum Einstreichen
FÜR DEN GEMÜSE-BELAG
- 10 kleine Tomaten (oder 4 große)
- 1/2 kleine Zucchini
PLUS
- 2 EL Olivenöl zum Vermengen des Zatar-Gewürzes
Für das Zatar-Gewürz zunächst den Sesam in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis er goldbraun geworden ist. Die Saat abkühlen lassen. Frischen Thymian zupfen (alternativ getrockneten Thymian verwenden) und zusammen mit Sesam und Salz mörsern oder in einem Küchengerät mahlen. Vor der Weiterverarbeitung mit dem Saft einer Zitronen mischen, um den säuerlichen Geschmack des Sumach zu ersetzen. Wer Sumach verwendet, diesen mit vermahlen oder mörsern.
Für den Teig die Trockenhefe zusammen mit Zucker in etwas lauwarmen Wasser auflösen. Mehl und Salz vermischen. Hefe-Wasser, übriges Wasser und Olivenöl dazugeben und etwa 5 Minuten mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Den Teig zu einer Kugel formen, mit etwas Öl einstreichen und 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Noch besser: Den Teig 1 Stunde bei Raumtemperatur angehen und über Nacht im Kühlschrank weitergehen lassen. In diesem Fall vor der Weiterverarbeitung mindestens 30 Minuten vorher aus dem Kühlschrank nehmen und etwas Raumtemperatur annehmen lassen.
Den Teig auf eine leicht bemehlte Fläche geben, kurz wirken und in fünf Teile teilen. Jedes Teil leicht plattdrücken, dabei in eine runde Form bringen und mehrfach wenden. Mit den Händen die einzelnen Teiglinge in der Luft drehend weiter strecken (auseinanderziehen). Darauf achten, dass der Rand etwas dicker (knapp 1 cm) bleibt. Die Fladen zugedeckt bei Zimmertemperatur 1 Stunde gehen lassen.
Das Zatar-Gewürz mit 2 EL Öl vermengen, auf den Zatar-Broten verteilen und mit Tomaten und Zucchini belegen. Etwas pfeffern und die Zatar-Brote bei 230 °C Ober- und Unterhitze 10 bis 15 Minuten goldbraun backen. Fertig!
Zubereitungszeit (ohne Back- und Ruhezeiten): 50 Minuten / reine Backzeit: 10 bis 15 Minuten / Backtemperatur: 230 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Uns haben die Zatar-Brote auch am zweiten Tag noch sehr gut geschmeckt. Der Teig war weiterhin fluffig, also weder zäh nich trocken. Die Brote können aufgewärmt oder kalt verzehrt werden.
Lust auf mehr Gemüse?
Wenn euch unsere Zatar-Brote mit Tomaten schmecken, könnten auch unsere Wraps etwas für euch sein, die wir, jenach Saison, mit unterschiedlichen Gemüse-Sorten füllen. Und wenn ihr Fans von selbstgemachten Aufstrichen seid, schaut doch mal in unserer Rubrik Klein & Fein vorbei. Dort findet ihr einige Dips, die sich prima als Brotaufstrich eignen, zum Beispiel unseren schnell gemachten Möhren-Dip.