Gebäck,  Rezept

Clafoutis mit Mirabellen

Warum Clafoutis mit Mirabellen?  Mhmmm…. Nun … Kürzlich haben wir uns mit Freunden am Ratzeburger See getroffen und während wir dort auf der Wiese saßen und gepicknickt haben, ist das Auge durch die Natur gewandert und hat einen Baum entdeckt. Doch nicht irgendeinen Baum. Es war ein Mirabellen-Baum. Mirabellen! Die habe ich als Kind über alles  geliebt und in meiner früheren Heimat in Süddeutschland gedeihten sie im Sommer an vielen Ecken. Später, als ich im Ruhrgebiet und in Köln gelebt habe, sind Mirabellen etwas aus meiner Erinnerung geschwunden, denn dort gab es? Gefühlt gar keine. In der Natur fanden sich keine Bäume, beim Einkaufen bin ich nie auf diese gelbe Pflaumenart gestoßen. Es mag sein, dass mein Auge falsch wahrgenommen hat, aber ich meine richtig zu liegen, wenn ich sage, dass im mittleren Teil Deutschlands eine echte Mirballen-Verknappung herrscht. Jetzt aber Norddeutschland …

Unser Clafoutis ist fertig gebacken. Wir haben ihn in der Form auf den Tich gestellt. Daneben sind Krokant, Mirabellen und Puderzucker zu sehen.
Eine Glasschale mit selbstgemachtem Krokant, fotografiert von oben.
Unser Clafoutis ist fertig gebacken und steht in der Form auf dem Tisch. Noch haben wir keinen Puderzucker darüber gestreut. Zu sehen ist, wie viele Früchte, in diesem Fall Mirballen, wir in den Teig gegeben haben.
Eingie Zutaten unserer Clafoutis: frische Mirbabellen, Krokant und Zitrone.

Eine Eierspeise, ähnlich des Pfannkuchens

Als ich vor 2018 mit meinem Mann nach Lübeck gezogen bin, begegneten mir diese Früchtchen überall. Neben Renekloden und Zwetschgen, die es hier in Hülle und Fülle gibt, zählen Mirabellen zu den heimischen Früchten Nummer Eins. Doch dass sie in hoher Zahl an einem Baum hängen, so per Zufall, das  habe ich bisher dann doch eher selten erlebt. Also haben wir uns ans Pflücken gemacht und neben Marmelade, ja, die kochen wir aus so ziemlich jeder Frucht, ein neues Rezept ausprobiert: Clafoutis mit Mirabellen! Und ich finde, dieses Gebäck, das eine Mischung aus Pfannkuchen, Kuchen und Auflauf ist, wird der Mirabelle mehr als gerecht. Ihr Geschmack geht keineswegs unter, ganz im Gegenteil,  die dezente Süße des Eierteigs, gepaart mit dem Crunch von Krokant, passt perfekt zu der süß-säuerlichen Note der gelben Pflaumen-Frucht.

Nahaufnahme von frischen Mirbalennen. Wir verwenden sie heute für ein Rezept mit dem Namen Clafoutis. Das ist eine Eierspeise, die sich prima mit frischen Früchten backen lässt.
Ausschnitt unseres gebackenen Clafoutis. Noch haben wir keinen Puderzucker darauf gestreut. Deshalb ist gut zu sehen, wie viele Mirballen wir ihn den Teig gegeben haben.
aufnahme unseres Clafoutis von oben: Neben der Pfanne steht ein Teller. Außerdem sind Puderzucker, frische Mirballen, Krokant und eine Zitrone zu sehen, Zutaten, die wir für dieses Gebäck brauchen.
Puderzucker rieselt auf unseren Clafoutis mit Mirballen.

Clafoutis stammt aus Frankreich

Damit sind Clafoutis mit Mirabellen für mich eine der Neuentdeckung dieses Sommers. Zum einen, weil für mich wenig über frisch gepflückte Früchte vom Baum oder Feld geht; sowieso! Zum anderen, weil ich Clafoutis vorher tatsächlich noch nie gemacht habe und feststellen durfte, welch Versäumnis das war. Clafoutis, die ursprünglich aus Frankreich stammen und dort gern mit Kirschen gegessen werden, müssen mit vielerlei Obst köstlich schmecken, auch wenn derzeit – und wenig überraschend – weit vorn die Mirabelle rangiert.

Gewiss ist, sie wird zwar die erste, aber nicht die letzte Frucht sein, mit der ich Clafoutis gebacken haben, denn auch mit Pfirsichen, Zwetschgen oder Äpfeln stelle ich mir diese Eierspeise köstlich vor. Und bevor ich es ob der ganzen Mirabellen-Schwärmerei vergesse: Der Teig ist einer der einfachsten, den man rühren kann. Ich habe keine fünf Minuten gebraucht, schon war der Clafoutis reif für den Ofen. Abzüglich des Entsteinens der Mirabellen, versteht sich.

Wir haben unseren Clafoutis mit Puderzucker bestreut und etwas Krokant darauf gegeben. Neben der Pfanne, in dem wir ihn gebacken haben, steht ein Teller, auf den wir gleich das erste Stück heben.
Wir haben ein Stück Clafoutis aus der Pfanne genommen und auf den Teller gehoben. Zu sehen ist die schöne Konstistenz der Mirballen, die wir in den Teig gegeben haben. Sie sind zwar weich geworden, besitzen aber noch Struktur.
Nahaufnahme des Stückes Clafoutis auf dem Teller. Auch hier ist schön zu sehen, dass die Mirballen im Teig zwar weich geworden sind, aber trotzdem noch Struktur besitzen.

Rezept Clafoutis mit Mirabellen

Zutaten für eine gusseiserne Form oder Pfanne Ø 22 Zentimeter

FÜR DEN TEIG

  • 3 Eier
  • 70 Zucker
  • 1 gestr. EL Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 60 g fein gemahlene Mandeln
  • 80 g Mehl
  • Abrieb und Saft 1 Zitrone
  • 170 ml Milch
  • 500 g Mirabellen (Gewicht mit Kernen)

PLUS

  • ewas Puderzucker zum Bestreuen
  • 1 Handvoll Krokant

Für den Clafoutis zuerst die Eier zusammen mit den Zuckersorten in eine Schüssel geben und etwa 3 Minuten aufschlagen.

Alle trockenen Zutaten, also Mehl, gemahlene Mandeln und Salz vermengen und unter die Ei-Masse heben. Saft und Abrieb der Zitrone zufügen. Zuletzt die Milch einrühren.

Den Teig in die gefettete Form gießen, entsteinte Mirabellen darin verteilen und den Clafoutis im vorgeheizten Ofen bei 180 ° Ober- und Unterhitze circa 50 Minuten backen, bis der Teig goldbraun geworden ist.

Den Clafoutis nach Belieben mit Puderzucker und Krokant bestreuen, guten Appetit!

Zubereitung (ohne Backzeit, aber inklusive Zeit fürs Entsteinen): 30 Minuten / reine Backzeit: circa 50 Minuten / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Der Clafoutis schmeckt warm und frisch aus dem Ofen am besten. Er lässt sich aber auch am nächsten Tag wieder aufwärmen oder auch kalt genießen.

Wer unseren Clafoutis mit Mirabellen mag …

könnte auch Fan unseres Kaiserschmarrns sein. Im Sommer mit heißen Kirschen lecker, im Herbst aber auch mit Äpfeln oder Birnen ein Genuss. Oder habt ihr Lust auf etwas Herzhaftes? Vielleicht wären unsere Zatar-Brote mit Tomaten und Zucchini etwas für euch. Den Teig könnt ihr auch prima als Boden für Pizza verwenden.