Super cremiger Käsekuchen
Wenig überraschend, aber er ist einer unserer liebsten: der Käsekuchen! Stelle ich meinen Mann vor die Frage, was ich als nächstes backen soll, bleibt wenig Zweifel. Der Apfelkuchen mit Streuseln steht weit vorn auf der Lieblings-Liste. Aber vor diesem Wunderwerk rangiert noch, logisch, klar, der Käsekuchen. Lange habe ich ihn nach dem Rezept meiner Oma gebacken, die ihn mit Magerquark und Vanille-Puddingpulver in der Zutatenliste angesetzt hat. Das Rezept fanden wir toll, aber es hinterließ dennoch ein leicht trockenes Mundgefühl – und den Geschmack des Vanillepuddingpulvers haben wir, als Liebhaber der frischen Zuaten, irgendwann als zu dominant empfunden. Also haben wir Omas Rezept leicht abgewandelt.
Sahniger Käsekuchen ohne Sahne
Statt Magerquark nutzen wir jetzt frischen, vollfetten Quark. Dafür reduzieren wir die Menge des Öls, das meine Oma immer in den Käsekuchen gegeben hat. Macht summa summarum sogar weniger Kalorien als bei Oma. Und statt Puddingpulver greifen wir einfach zu Stärke, die ohnehin Hauptbestandteil des Puddingpulvers ist. Für das Aroma reiben wir ordentlich Zitrone in die Creme und heraus kommt, tätätätääää, ein super cremiger, fluffiger, zitroniger Käsekuchen, den wir uns besser nicht vorstellen könnten.
Eigentlich heißt es ja, man solle Käsekuchen pur essen. Finden wir auch, prinzipiell. Diesmal hatten wir aber Lust auf ein bisschen Sommer im Herbst. Deshalb haben wir einige Beeren aufgetaut und eine Rote Grütze daraus gekocht. Allein der Duft in unserer Küche war wie eine kleine Reise auf die Beeren-Felder!
Risse im Käsekuchen
Außerdem sind diese Beeren ein toller Trick, um Risse im Käsekuchen zu kaschieren. (Achtung, rhetorische Frage, kennt ihr die Risse? Hahaha… ) Was haben wir schon alles probiert, um der Spalte auf der Oberfläche einen Garaus zu machen. Wir haben den Kuchen nach 30 Minuten vorsichtig mit einem Messer vom Mürbeteig-Rand gelöst. Da die Käsecreme aber schon leicht angebacken war, hat das an den Rändern eine leicht aufgebrochene Schicht hinterlassen. Fanden wir auch nicht so hübsch. Und natürlich beherzigen wir immer, also wirklich immer, den Kuchen nach dem Backen noch eine Weile im Ofen zu belassen. Trotzdem, mal haben wir einen Käsekuchen mit Riss. Mal einen ohne. Aber inzwischen stört der uns gar nicht mehr. Das Wichtigste für uns ist: Der Käsekuchen muss schmecken, und das tut er, super, mega, lecker.
Stabiler Mürbeteig-Rand
Dafür kennen wir aber einen tollen Kniff für einen stabilen Rand. Damit der so schön hoch kommt – und bleibt – backen wir den Mürbeteig in zwei Etappen ab. Zuerst bräunen wir den Boden (ohne hochgezogenen Rand) etwa 15 Minuten im Backofen vor. Dann holen wir die Springform wieder heraus, lassen sie kurz abkühlen und ziehen erst dann den Rand an den Seiten hoch. Befüllt mit der Käsecreme hat er ausreichend Stabilität, um nicht mehr abzurutschen. Außerdem bekommt er so genau die Bräune, die wir haben wollen. Nicht zu dunkel, nicht zu hell, goldgelb, perfekt. Ja, wir lieben diesen Käsekuchen. Aber auch das ist rhetorisch. Alles andere wäre wohl die Nachricht.
Rezept Käsekuchen mit Roter Grütze
Zutaten für eine Springform Ø 24 Zentimeter
FÜR DEN MÜRBETEIG
- 70 g Zucker
- 1 gestrichener EL Vanillezucker (oder ein Päckchen)
- 1 Prise Salz
- 110 g kalte Butter
- 220 g Mehl
FÜR DIE KÄSECREME
- 4 Eier
- 220 g Zucker
- 75 ml Sonnenblumenöl
- 200 ml Milch
- Saft von drei Zitronen (bei uns = 75 ml)
- Abrieb von drei Zitronen
- 750 g Quark (40 Prozent Fett)
- 55 g Stärkemehl
FÜR DIE ROTE GRÜTZE
- 500 g rote Beeren
- Zucker nach Belieben (wir haben 3 Esslöffel zugegeben)
- 1 EL Stärkemehl
Für den Mürbeteig die kalte Butter in Stücke schneiden und mit den übrigen Zutaten zu einem Teig verkneten. Wir machen das mit der Hand. Ebenso gut geht es aber auch mit einem Rührgerät. Wenn ihr ein Rührgerät nutzt, zunächst die Butterstücke mit dem Zucker und einer Prise Salz verquirlen. Das Ei einschlagen, weiterquirlen, Mehl zufügen und so lange rühren, bis eine streuselige Masse entsteht. Abschließend per Hand weiterkneten.
Etwa Zweidrittel des Teig abnehmen und auf den Boden einer mit Backpapier ausgekleideten Springform drücken. (Den übrigen Teig in den Kühlschrank stellen.) Mit einer Gabel Löcher in den Boden stechen und die Springform für mindestens 15 Minuten ins Gefrierfach geben.
Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und den Boden für 15 bis 20 Minuten vorbacken, bis er leicht braun geworden ist. Die Springform aus dem Ofen nehmen und leicht auskühlen lassen.
In dieser Zeit die Käsecreme vorbereiten. Dafür zunächst die Zitronen abreiben, Abrieb zur Seite stellen, die Zitronen auspressen und den Saft auffangen.
Jetzt die Eier mit dem Zucker aufschlagen, etwa vier Minuten lang, so dass eine feste, cremige Masse entsteht. Anschließend langsam das Öl, den Zitronensaft, den Zitronenabrieb und die Milch einrühren.
Zuletzt den Quark und das Stärkemehl unterheben. Wir machen das mit einem Schneebesen und rühren so lange, bis sich alle Zutaten zu einer homogenen, cremigen Masse verbunden haben. Die Schüssel beiseite stellen.
Aus dem übrigen Mürbeteig vier bis fünf Würste rollen und an den Seiten der Springform hochziehen und festdrücken. Die Quarkcreme einfüllen und den Käsekuchen bei 180 °C Ober- und Unterhitze für circa eine Stunde backen. Sollte er auf der Oberfläche zu früh braun werden, mit einer Alufolie abdecken. Hinweis: Die Backzeit kann leicht variieren. Wir haben einen Käsekuchen auch schonmal 1 Stunde und 10 gebacken. Fertig ist er, wenn er in der Mitte noch ganz leicht wackelt, wenn man ihn auf der Oberfläche berührt.
Den Käsekuchen nach dem Backen für mindestens 15 Minuten im abgeschalteten Ofen belassen. Die Tür dabei einen kleinen Spalt öffnen, eventuell einen Pinsel oder Ähnliches einklemmen.
Den Kuchen vor dem Auslösen auskühlen lassen.
Für die Rote Grütze die gefrorenen Beeren in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze aufkochen. Zucker zugeben, kurz weiterköcheln lassen, etwas Saft abnehmen und diesen mit dem Stärkemehl verrühren. Das Stärkegemisch zurück in den Topf geben und unter Rühren ein letztes Mal aufkochen lassen, bis die Rote Grütze bindet. Kurz auskühlen kassen und auf den ausgekühlten Kuchen streichen. guten Appetit!
Zubereitungszeit (ohne Backen): 45 Minuten / reine Backzeit: circa 1 Stunde / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Am besten schmeckt uns der Käsekuchen am ersten und zweiten Tag. Genießbar ist er aber auch noch am vierten Tag, allerdings ist der Mürbeteig dann weicher geworden.
Mit Obst aus der Saison
… haben wir unseren herbstlichen Schoko-Birnenkuchen gebacken. Der Quark in unserem Käsekuchen stammt von Käserin Karo.