Klein & Fein,  Rezept

Der perfekte Flammkuchen

Schreiben wir hier über den perfekten Flammkuchen oder über den perfekten Flammkuchen-Teig? Nun, beides. Denn wenn der Boden stimmt, kann beim Rest nicht mehr viel schiefgehen. Deshalb, bevor es ans Belegen geht, stellen wir kurz die wenigen Zutaten vor, die einen knusprigen, geschmackvollen und hauchdünn ausgerollten Flammkuchen-Teig ausmachen. Die da wären: zur Hälfte helles und (nach unserem Geschmack) zur anderen Hälfte ein vollwertiges Mehl, Salz, Olivenöl und Wasser. Schwupps, das war es. Auch dies ist ein Grund, warum wir Flammkuchen auf unserem Speiseplan sehr lieben. Wir kennen kaum ein anderes Gericht, das so schnell gemacht und zugleich so flexibel in der Ausgestaltung ist, dass es, je nach Belag, wirklich jedem schmeckt. Außer Pizza vielleicht. Aber die ist ja auch irgendwie artverwandt, oder nicht?

Unser Teig für Flammkuchen ist fertig zubereitet. Ich halte die Kugel in die Kamera.
Ich schütte etwas Streumehl auf eine Arbeitsfläche. Darauf rolle ich gleich den Teig für unseren Flammkuchen aus.
Der Teig für unseren Flammkuchen liegt auf der Arbeitfläche und wird jetzt hauchdünn ausgerollt.

Teig für Flammkuchen kommt ohne Hefe aus

Der größte Unterschied besteht wohl darin, also zwischen einem Pizza- und einem Flammkuchenteig, dass letzterer ohne Hefe auskommt. Uns sonst? Gibt es gar nichts zu beachten? Nicht wirklich, außer vielleicht dies. Ein Flammkuchen lebt bekanntlich davon, dass er sehr dünn ist. Also hauchdünn, so dass man fast eine Zeitung dadurch lesen könnte. Mindestens aber zwei Millimeter. Das klappt ganz gut, weil das Öl dem Teig ziemlich geschmeidig macht. Allein: Gewendet gehört er, dieser Teig. Sonst klebt er trotz dünn eingemehlter Arbeitsfläche gern auf dieser fest.

Wer aber den Teig während des Rollens stetig wendet – und immer wieder etwas Mehl nachstreut –, bei dem dürfte alles glatt laufen. Wir setzen den Boden nach dem Ausrollen übrigens auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech – und dann geht es auch schon ans Belegen. Wie? Feel free! Wir lieben Flammkuchen mit buntem Fühlingsgemüse, wahlweise mit frischen Birnen und Gorgonzola, mit Tomaten und Kräuter, oderoderoder. Heute haben wir uns für eine vegane Variante entschieden und das Blattgrün des Gemüses, respektive der Mairübchen und der Radieschen, gleich mitverwertet.

Frisches, saisonales Gemüse vom Hof: Im Mai haben wir Marübchen geholt und belegen damit unseren Flammkuchen.
Das Foto zeigt die Zutaten für unseren Belag unseres selbst gemachten Flammkuchens. Zu sehen sind Salat, Radieschen, Mairübchen, Rhabarber und glatte Petersilie.
Birnen hängen am Baum eines Bio-Hofs. Dort holen wir gern unser frisches Obst.
Unser Flammkuchen mit Birne und Gorgonzoal ist fertig und liegt auf dem Tisch.
Unser Flammkuchen mit Rohkost ist fertig. Er liegt auf einem Backblech, das ich in die Kamera halte.

Knuspriger Flammkuchen mit Rohkost-Belag

Je nachdem, wofür wir uns beim Belag entscheiden, gibt es zwei Methoden des Backens. Immer gleich ist aber: Bevor überhaupt etwas auf den Boden kommt, sollte dieser fünf Minuten bei 200 bis 220 °C Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Ofen vorbacken. Sonst zieht der Aufstrich, ob ein veganer aus Blattgrün oder etwa ein Crème fraîche, zu sehr in den Boden ein.

Diesen Flammkuchen mit Blattgrün, Mairübchen, Radieschen, Rhabarber und gerösteten Sonnenblumenkernen haben wir zum ersten Mal ausprobiert. Der Unterschied zu unserem Flammkuchen mit Birne und Gorgonzola: Hier backt nur die eine Hälfte der Zutaten mit, namentlich der Einstrich und der Rhabarber. Die übrigen Zutaten geben wir erst nach dem Backen obendrauf, als Rohkost gewissermaßen. Dann aber schnell essen, denn auch wenn ein Flammkuchen kalt absolut genießbar ist, in heiß und warm und super-knusprig ist er nicht zu toppen!

Unser beganer Flammkuchen ist fertig und angeschnitten. Als Einstrich haben wir frisches Blattgrün genommen, weshalb er vegan ist.
Nahaufnahme des Belags: zu sehen sind Mairübchen, radieschen, glatte Ptersilie, geröstete Sonnenblumenkerne und unser veganer Einstrich aus Blattgrün. Das Rezept für diesen knusprigen Flammkuchen ist vegan.
Das Foto zeigt unseren fertig gebackenen selbst gemachten Flammkuchen. Zu sehen sind auch einige der Zutaten, die wir als Belag gewählt haben, darunter Mairübchen, geröstete Sonnenblumenkerne und glatte Petersilie.
Ich habe ein Stück Flammkuchen auf den Teller gelegt und halte ihn in die Kamera.

Rezept Flammkuchen

Zutaten für einen Flammkuchen / Größe etwa eines Backblechs

FÜR DEN TEIG

  • 60 g Weizen- oder Dinkelvollkornmehl
  • 60 g helles Mehl
  • 3 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Salz
  • 60 ml Wasser

FÜR DEN AUFSTRICH

  • Blattgrün von 3 Mairübchen
  • Blattgrün von einem Bund Radieschen
  • 2-3 EL Olivenöl
  • kräftig Salz & Pfeffer

FÜR DEN BELAG

  • 2 Mairübchen
  • 1 Bund Radieschen
  • 1 Stange Rhabarber
  • 4 Stiele glatte Petersilie
  • 30 g geröstete Sonnenblumenkerne
  • nach Belieben nochmal Salz & Pfeffer

Für den Flammkuchen zunächst den Aufstrich herstellen. Dafür das Blattgrün der Mairübchen und der Radieschen klein hacken, mit Olivenöl vermengen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.

Rhabarberstange in Stücke schneiden.

Anschließend den Teig herstellen. Dafür Mehlsorten mit Salz vermischen, die übrigen Zutaten zugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt mindestens eine Stunde ruhen lassen.

Den Teig auf einer bemehlten Fläche rechteckig etwa 2 mm dünn ausrollen. Dabei mehrfach wenden. Unser ausgerollter Flammkuchen-Teig hat etwa die Größe eines Backblechs. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und 5 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 200 °C Ober- und Unterhitze vorbacken.

Aus dem Ofen nehmen, mit dem Aufstrich bestreichen und mit geschnittenen Rhabarberstücken belegen. Den Flammkuchen weitere 15 bis 20 Minuten backen, bis er goldbraun ist.

Sonnenblumenkerne in der Pfanne (ohne Zugabe von Öl) goldbraun rösten. Radieschen und Mairübchen in eine gewünschte Form schneiden. Den noch warmen Flammkuchen damit belegen. Petersilie und Sonnenblumenkerne darüber streuen, fertig!

Zubereitungszeit (ohne Back- und Ruhezeit): 30 Minuten / reine Backzeit: etwa 20 Minuten / Backtemperatur: 200 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Der Flammkuchen sollte möglichst warm gegessen werden. Wird er kalt, wird der Boden fester, er ist aber trotzdem noch lecker und genießbar.

Flammkuchen ist dufte?

Kartoffelwaffeln sind es auch. Switcht mal rüber zu dieser herzhaften Variante eines süßen Klassikers. Und wo wir gerade bei Rhabarber auf dem Flammkuchen waren. Ans Herz legen können wir euch auch diesen Rhabarberkuchen mit superknusprigen Streuseln.