Löwenzahnhonig
Nach den Brennnesseln haben wir in diesem Jahr das zweite Wildkraut für uns entdeckt. Wir haben zum ersten Mal Löwenzahn gepflückt und ihn zu Honig verarbeitet. Bei dem Löwenzahnhonig standen wir vor der Frage, ob wir ihn mit oder ohne Kelche einkochen sollten, denn wir hatten gehört, dass er mit den Kelchen bitter werden könnte. Wie es auch generell die Stengel sind, da in ihnen der weißliche Saft sitzt, der Bitterstoffe enthält. Apropos Stengel: Beim Pflücken solltet ihr die Stiele beziehungsweise die Wurzeln stehen lassen, damit der Löwenzahn nachwachsen kann. Und, um auf die Frage der Kelche und Blüttenblätter zurückzukommen: Wir haben uns bei unserem ersten Versuch entschieden, die Kelche zu entfernen. Dafür haben wir die Blütenblätter zunächt abgezupft, sind dann aber auf die glorreiche Idee gekommen, sie einfach mit einer Schere abzuschneiden. Was die Geduldsarbeit etwas verkürzt hat. Und dann also ging es los, mit unserem ersten Löwenzahnhonig, dessen Geschmack wir so großartig finden, dass wir ihn sicherlich ein weiteres Mal zubereiten werden.
Löwenzahnhonig, bitter oder süß?
In diesem Procedere hat uns die Frage, ob mit oder ohne Kelch, allerdings keine Ruhe gelassen, zumal wir ja schon eine Menge Abfall produziert haben, wenn auch natürlichen, so dennoch – oder erst recht – schade. Nachdem unser Löwenzahnhonig fertig in Gläser abgefüllt war, haben wir deshalb im Thema Löwenzahn weiter recherchiert. Zu einer eindeutigen Antwort sind wir nicht gekommen (weshalb wir so oder so beim nächsten Mal einen Versuch mit den Kelchen starten werden), sondern haben von ganz unterschiedlichen Erfahrungen gehört und gelesen: Mit Kelchen wird der Löwenzahnhonig gar nicht bitter. Er wird ein wenig bitter. Oder aber ja, er wird bitter, aber die Bitterstoffe sind schließlich gesund. Von daher können wir nur, wie sowieso und überhaupt, weitergeben: feel free in your kitchen.
Wasser zieht aus dem Löwenzahnhonig heraus
Wichtig wäre dann wohl nur noch dies: Wie lange kocht der Löwenzahnhonig überhaupt, bis er fest und streichzart ist? Wir haben den Sud, der vorher über Nacht gezogen ist, mit Zucker und Zitronensaft vermischt und dann etwa 50 Minuten unter Rühren eingekocht. Dabei schäumt er ziemlich stark, weil das Wasser verkocht, und wenn eben dieser Schaum verschwindet, zieht der Löwenzahnhonig an – und hat am Ende auch keine Schaumkrone mehr. Nun ja, vielleicht ein kleines bisschen, wie ihr am Rand der Gläser erkennen könnt. Das aber stört uns nicht, und vielleicht wäre sogar der Restschaum verschwunden, wenn wir noch geduldiger gewesen wären. Wollten wir aber nicht sein, denn wir wollten probieren und da können wir sagen: Für uns ist der Löwenzahnhonig perfekt. Würzig, ausreichend süß (obwohl wir die Zuckermenge im Vergleich zu manch anderem Rezept verhältnismäßig klein gehalten haben) und schön streichzart. Ausprobieren lohnt!
Rezept Löwenzahnhonig
Zutaten für 700 ml Honig
- 200 g Löwenzahnblüten (ohne Kelche)
- 800 ml Wasser
- 1 Zitrone, Abrieb und Saft
- 700 g Zucker
Für den Löwenzahnhonig zunächst die Blütenblätter von den Kelchen trennen, entweder abzupfen oder mit einer Schere abschneiden.
Die Blüten in das Wasser geben, Zitronenabrieb zufügen und die Zutaten etwa 10 Minuten aufkochen. Dann einige Stunden, besser über Nacht, ziehen lassen. Die Mischung durch ein Sieb abgießen. Bei uns sind etwa 650 ml Sud für den Löwenzahnhonig übrig geblieben.
Zitronensaft und Zucker zufügen und den Sirup unter Rühren zu Honig einkochen. Das Gemisch schäumt während des Eindickens. Der Löwenzahnhonig ist fertig, wenn es nicht mehr oder nur noch wenig schäumt. Dann ist das Wasser weitgehend verkocht. Bei uns hat das etwa 50 Minuten gedauert.
Den Löwenzahnhonig in saubere Gläser abfüllen und möglichst luftdicht verschließen, fertig!
Zubereitungszeit (ohne Kochen). 40 Minuten / reine Kochzeit: circa 50 Minuten / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: An einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt, ist der Löwenzahnhonig mehrere Monate lang haltbar.
Lust auf Marmelade?
Wir haben ein Rezept für euch, mit dem ihr so ziemlich jedes Obst und Rhabarber-Gemüse einkochen könnt. Die Marmelade wird fest, garantiert! Oder wollt ihr Brötchen backen, zu denen der selbst gemachte Löwenzahnhonig perfekt passt? Wie wäre es mit diesem Brötchenkranz?