Saftige Müslibrötchen
Bevor ich mit meinem Mann 2018 nach Lübeck gezogen bin, habe ich, mit kurzen Unterbrechungen, fast 20 Jahre in Köln gelebt. Dort gab es eine Bäckerei, die hatte mit Abstand die besten Müslibrötchen. Der Abschied von ihnen fiel mir trotz aller Vorfreude auf meine neue Heimat schwer. Was habe ich getüftelt, um die Müslibrötchen annähernd so gut hinzubekommen wie sie meine Lieblingsbäckerei gemacht hat. Klar, ich konnte einigermaßen auslesen, was drin war. Nüsse, Rosinen, ein vollwertiges Mehl. Aber was hat sie so saftig gemacht? Und leicht süß, nicht zu süß, aber mit einer feinen Note, die das Vollkornmehl nicht gar so schwer im Abgang machte.
Äpfel sorgen für Saftigkeit
Meine ersten Müslibrötchen, die ich im heimischen Ofen ausprobiert habe, wurden recht trocken und schwer. Und fad. Für mehr Süße habe ich beim nächsten Versuch etwas Zuckerrübensirup dazu gegeben. Das war besser, aber irgendetwas fehlte immer noch. Bis ich auf die Idee kam, Obst in den Teig zu reiben – und zwar Äpfel. Deren Saft und die feinen Apfelfäden, die sich im ganzen Teig verteilen, machen die Müslibrötchen saftig und nehmen dem Vollkornmehl jegliche Schwere. Außerdem weiche ich Rosinen seit meinen Backversuchen mit den Müslibrötchen jetzt immer in Wasser ein, bevor ich sie in einen Brot- oder Brötchenteig gebe. Das hält den Teig feuchter und die Rosinen weniger bitter, weil die, die oben aus der Kruste linsen, nicht mehr verbrennen.
Haltbarkeit der Müslibrötchen
Haltbarkeit? Eigentlich ein Scherz. Bei uns sind die Müslibrötchen auch am fünften Tag noch gut. Theoretisch. Denn an Tag Zwei haben wir sie meist aufgegessen. Trotzdem lieben wir die lange Haltbarkeit des Teiges, die unter anderem den Äpfeln zu verdanken ist. Während die meisten Brötchen ja spätestens ab dem dritten Tag eher schwer und zäh werden, sind die Müslibrötchen auch nach knapp einer Woche noch weich im Inneren. Wenn auch etwas fester und schwerer im Teig als am Anfang. Aber lecker bleiben sie – und haben uns so schon als Proviant auf mancher Reise gedient.
Rezept Müslibrötchen
Zutaten für 6 mittelgroße Brötchen
FÜR DEN TEIG
- 70 g Nüsse
- 50 g eingeweichte Rosinen
- 1 bis 2 TL Zimt
- 1 EL Zuckerrübensirup
- 3 mittelgroße Äpfel
- 40 ml Apfelsaft
- 1 TL Salz
- 50 g grobe Haferflocken
- 150 g Weizen- oder Dinkelvollkornmehl
- 50 g Weißmehl (Typ 405)
- 12 g Weinsteinbackpulver
ZUM WENDEN
- 100 g grobe Haferflocken
Für die Müslibrötchen zuerst die Rosinen in Wasser einweichen. Nach etwa 30 Minuten das Wasser abschütten. Eingeweicht verbrennen die Rosinen beim Backen weniger.
Währenddessen die Äpfel reiben und in einer Schüssel mit Apfelsaft und Zuckerrübensirup verrühren. Die Mehlsorten mit Weinsteinbackpulver vermengen und mit den übrigen Zutaten in die Schüssel geben. Mit einem großen Löffel kräftig durchmengen.
Mit dem Löffel jeweils ein Sechstel des Teiges aus der Schüssel nehmen und in groben Haferflocken wälzen. Mit den Händen daraus längliche Brötchen formen und auf ein Backblech setzen.
Im vorgeheizten Backofen backen die Müslibrötchen bei 180 °C Ober- und Unterhitze etwa 45 bis 55 Minuten, je nachdem wie dunkel Ihr sie mögt. Die Oberfläche sollte goldbraun geworden sein, sonst sind die Brötchen noch nicht richtig durch und leicht gummiartig. Macht die Fingerprobe. Drückt Ihr auf die Oberfläche und der Teig springt nicht zurück, sind die Müslibrötchen fertig.
Zubereitungszeit (ohne Backen): 15 Minuten / reine Backzeit: 45 bis 55 Minuten bei 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Die Müslibrötchen sind bei uns auch noch fünf Tage nach dem Backen gut, allerdings werden sie dann etwas fester und verlieren an Knackigkeit.
Ihr habt Lust auf ein weiteres Rezept mit Rosinen?
Dann probiert doch mal unser einfaches Rosinenbrot.