Saftiger Beerenkuchen
Das ist für uns … Sommer! Wenn im Juli so viele Beeren parallel reif geworden sind, dass wir gar nicht wissen, welchen Beerenkuchen wir zuerst damit backen sollen. Einen Blechkuchen mit Heidelbeeren? Einen Träubleskuchen mit Johannisbeeren? Einen Käsekuchen mit Erdbeercreme? Mmmhhh… Wir hatten diese Qual der Wahl praktisch jeden Sommer, und je länger sich der Entschluss verzögerte (hatte ich es schon einmal erwähnt, dass mein Mann bei Kuchen-Fragen keine Oder-Fragen beantworten kann?!), umso weniger wussten wir am Ende, welcher Kuchen jetzt in den Ofen sollte. Bis, ja bis…
Ich diesen saftigen Beerenkuchen für uns entdeckt habe. Der vereint gleich alle Vorteile auf sich, die ein Beerenkuchen mit sich bringen kann. Erstens: Es passen alle Lieblingsbeeren auf einmal darauf. Zweitens: Sie kommen frisch und unverbacken auf den Boden, was die Gefahr umgeht, dass Früchte wie Erdbeeren etwa beim Backen schnell zu weich werden können. Und: Er ist in nullkommanichts gemacht und lässt sich perfekt am Vorabend zubereiten, auf dass der Beerenkuchen am nächsten Tag pünktlich und schön frisch belegt auf einer Sonntagskaffeetafel steht. Als Obstboden à la Oma. Wobei, nicht ganz …
Dieser Beerenkuchen, für uns ein Beerentraum
Der klassische Teig für einen Obstboden, wie ihn Oma machte, wäre wohl der Biskuitteig. Wir switchen aber zu einer festeren Variante, die ihr vielleicht von unseren Erdbeer-Tartelettes kennt. Diesen Boden nennen wir unser „Zwischending“, da er als Mischung aus Mürbe-und Rührteig daherkommt – und damit bissfester und auch länger haltbar ist als der traditionelle Biskuit. Diesen Obstboden könnt ihr gut und gern vier Tage im Kühlschrank aufbewahren, ohne dass er durchweicht. Also theoretisch. 🙂
Als Einstrich wählen wir eine recht feste Frischkäsecreme, deren Zubereitung den Namen Rezept kaum verdient. Weil? Wir rühren einfach Frischkäse mit einem Schluck Milch und etwas Zucker cremig, schwupp, schon ist sie fertig. um sie kurz vor dem Belegen auf den ausgekühlten Obstboden zu streichen. Wer den Beerenkuchen ebenfalls am Vorabend vorbereiten möchte, dem sei verraten: Der Obstboden überdauert gebacken viele, viele Stunden, ohne hart oder weich zu werden. Er behält seine Konsistenz selbst dann, wenn ihr ihn – abgedeckt, versteht sich – über Nacht außerhalb eines Kühlschranks aufbewahrt.
Beste Beeren auf dem Kuchen
Und der Rest sind? Beeren! Namentlich Stachelbeeren, rote Johannisbeeren, schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren und Heidelbeeren, die in einem kurzen Zeitfenster des Sommers alle parallel reif werden. All diese freundlichen, bunten Kollegen sorgen schlussendlich dafür, dass unser Beerenkuchen nicht nur ultra-lecker und frisch, sondern auch mega-saftig schmeckt.
Was uns aber am Herzen liegt, in diesem Rezept und überhaupt, sind die Zutaten. An dieser Stelle ist uns dieser Satz sogar ganz besonders wichtig. Dass unser Beerenkuchen in diesem Jahr der allerbeste war, den wir jemals gegessen haben, war nämlich nicht zuvorderst unser Verdienst. Der tolle Geschmack geht auf die Güte der Beeren zurück – und führt damit direkt zu den Wahlens, die diese Beeren auf ihrem Obsthof anbauen. Von ihnen haben wir die roten und schwarzen Johannisbeeren und die Heidelbeeren mitgenommen, als wir sie für unsere Reportage besucht haben – nebst eines wundervollen Wildblumenstraußes, den sie uns zum Abschied geschenkt und den wir auf den Rezept-Fotos verewigt haben.
Eines können wir sagen: Besser können Beeren nicht schmecken. Und davon ab, nettere Menschen als die Wahlens haben wir auch selten getroffen. Auch deshalb zählt dieser saftige Beerenkuchen zu unseren absoluten Lieblingskuchen in diesem Sommer. Vielleicht wäre dieser Klassiker auch etwas für euch?
Rezept Saftiger Beerenkuchen
Zutaten für einen Obstboden Ø 30 cm
FÜR DEN OBSTBODEN
- 160 g (Rohrohr-)Zucker
- 200 g zimmerwarme Butter
- 4 Eier
- Prise Salz
- 220 g Mehl
FÜR DEN EINSTRICH
- 350 g Frischkäse
- 60 g Zucker
- 2 gestr. EL Vanillezucker (oder zwei Päckchen)
FÜR DEN BELAG
- 500 g frische Beeren
Für den Beerenkuchen zuerst den Teig für den Obstboden herstellen. Dafür Zucker mit Butter schaumig rühren. Die Eier einzeln zugeben und jeweils eine Minute aufschlagen.
Salz und Mehl zufügen und rühren, bis sich die Zutaten verbunden haben. Nicht zu lange, sonst wird der Teig beim Backen schnell zu fest.
Die Form einfetten und eventuell mit Semmelbröseln oder Nüssen einstreuen. Wir haben sie für diesen Beerenkuchen nur gefettet und konnten den Obstboden gut auslösen.
Den Teig also in eine gut gefettete Form füllen und bei 180 °C Ober- und Unterhitze 20 bis 30 Minuten backen. 10 Minuten aukühlen lassen und dann aus der Form lösen.
Die Zutaten für den Einstrich verrühren, auf den ausgekühlten Boden streichen und mit den frischen Beeren belegen. Fertig!
Zubereitungszeit (ohne Backen): 20 Minuten / reine Backzeit: 20 bis 30 Minuten / Backtemperatur: 180°C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Der Beerenkuchen hält, aufbewahrt im Kühlschrank, mehrere Tage frisch.
Lust auf ein Rezept mit roten Johannisbeeren?
Dann legen wir euch unsere kleinen Käseküchlein mit frischen Beeren ans Herz. Und wenn euch jetzt die Geschichte über die Wahlens interessiert, die findet ihr, selbstverständlich, in unserer Rubrik Höfe.