Brot,  Rezept

Glutenfreies Buchweizenbrot

Wunderwaffe Leinsaat! Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, ein glutenfreies Brot in die Bindung zu bekommen. Man nehme Flohsamenschalen. Oder Chia-Saaten. Oder Leinsamen. Oder eine Kombination aus all diesen Dreien zusammen. Wir haben uns bei unserem Buchweizenbrot allein für die Leinamen entschieden. Auch, weil sie in der Region gewachsen sind, sie also – anders als beispielsweise  Chia-Samen – keine weiten Transportwege zurücklegen müssen. Sicher waren wir nicht, ob und wie gut die heimischen Saaten unser Buchweizenbrot zusammenhalten würden. Zum einen, weil wir dieses Rezept zum ersten Mal ausprobiert haben. Zum anderen, weil wir sonst eher Brote mit Mehlen backen, die Gluten enthalten, und dieses Gluten eben, das ein Klebereiweiß ist, schafft es, dass der Teig bei ausreichend Ruhe- und Gehzeit, ein schönes Teiggerüst aufbauen kann und der Teig am Ende eine gute Konsistenz besitzt.

Wir haben eine Scheibe von unserem selbst gemachten Buchweizenbrot abgeschnitten und sie auf einem Teller angerichtet. Die Scheibe Brot ist mit etwas Butter und Kräutern belegt.
Unser Buchweizenbrot ist fertig gebacken. Wir haben drei Scheiben von ihm abgeschnitten. Ich halte das Brett, auf dem das Brot liegt, in de Kamera.
Ein Glas mit Leinsamen, fotografiert von oben.

Buchweizenbrot besitzt sehr eigenen Geschmack

Buchweizen hingegen fehlt jegliches Gluten, was wiederum logisch ist, weil Buchweizen, anders als der Name vermuten lässt, kein Getreide ist, sondern ein Knöterichgewächs, das mit Rhabarber und Sauerampfer verwandt ist – und dessen Namen Knöterich von den verdickten Wachstumsknoten im Stängel rührt.

Dieses Knöterichgewächs also besitzt einen ganz eigenen Geschmack. Wir würden sagen, einen, der dem Namen irgendwie ähnelt. Wie aber beschreibt man Knöterich? Eigenwillig. Stark. Kraftvoll. Anders als vieles Bekannte. Herb, ein wenig nussig, leicht bitter, vor allem aber intensiv. Man kann, aber muss es nicht mögen. Vielleicht verhält es sich ein wenig wie bei Koriander. Die einen lieben ihn. Die anderen lehnen ihn ab.

Ich halte ein Brett in die Kamera, auf dem das angeschnittene Buchweizenbrot liegt.
Nachaufnahme unseres angeschnittenen glutenfreien Buchweizenbrots. Ich habe drei Scheiben von ihm abgeschnitten. Zu sehen sind auch die Mandeln im Teig.
Wir haben den Abendbrottisch eingedeckt. Im Vordergrund ist ein Teller zu sehen, auf dem eine Scheibe Brot liegt. Im Hintergrund ist das ganze Brot zu sehen.
Nahaufnahme einer Schreibe von unserem selbst gemachten und glutenfreien Buchweizenbrot. Darauf haen wir etwas Butter gestrichen und ein paar Kräuter gestreut.

Aufgequollene Leinsaat im Buchweizenbrot

Bei uns hat es ein wenig gedauert, bis wir uns entschieden hatten, zu welcher Fraktion wir gehören. Am Ende aber konnten wir sagen, dass wir das Buchweizenbrot langsam aber sicher ins Herz geschlossen haben. Langsam aber sicher, weil: Wir haben uns Scheibe für Scheibe an den Geschmack gewöhnen müssen. Was wohl auch damit zu tun hat, dass wir den Gedanken an Gewohntes, respektive an unsere Brote aus Getreide, immer mehr abgelegt haben, sich der Vergleich also mehr und mehr aus Gedanken und Gehirn geschlichen hat. Und so war das Backen mehr als einen Versuch wert, denn wir finden es immer wieder interessant, wie sehr einen die Gewohnheit am Anfang von etwas Neuem abhalten will.

Zum Schluss noch ein ganz pragmatischer Tipp: Die Leinsamen solltet ihr in jedem Fall schroten (oder bereits geschrotet kaufen). Sie müssen nämlich vor der Verarbeitung 20 Minuten im Wasser aufquellen, bis sie breiig und – welch unschönes Wort – schleimig geworden sind. Erst dann verleihen sie dem glutenfreien Buchweizenbrot die Bindung, die es braucht, um nach dem Backen nicht auseinander zu bröseln. Solltet ihr jetzt auch Lust auf das Buchweizenbrot bekommen haben, so wünschen wir gutes Gelingen und guten Appetit!

Unser Buchweizenbrot ist vegan und glutenfrei. Hier haben wir den Tisch noch einmal von oben fotografiert. Es zeigt ine Scheibe auf dem Teller, das Brett, uf dem das anze Brt liegt, daneben steht eine Schale mit Kürbiskernen, die auch im Brotteig enthalten sind.
Nahaufnahme einer Scheibe Buchweizenbrot mit Butter und Kräutern.
Unser Abendbrottisch mit frischem glutenfreien Buchweizenbrot, fotografiert von oben.

Rezept Glutenfreies Buchweizenbrot

Zutaten für ein Brot / Gebacken in einer Kastenform mit der Kantenlänge 24 cm

FÜR DEN TEIG

  • 6 EL geschroteter Leinsamen
  • 250 ml Wasser zum Einweichen der Leinsaat
  • 300 g Buchweizenmehl
  • 100 g Hafer- oder Buchweizenflocken
  • 2 TL Backpulver
  • 2 TL Salz
  • 2 EL Olivenöl
  • 200 bis 250 ml Wasser
  • 80 g Kürbiskerne
  • 100 g Mandeln

ZUM BESTREUEN

  • 2 Handvoll Kürbis- und Sonnenblumenkerne

Für das Buchweizenbrot zunächst den geschroteten Leinsamen 20 Minuten in 250 ml Wasser einweichen. Anschließend Buchweizenmehl, Flocken, Backpulver, Kürbiskerne, Mandeln und Salz miteinander vermengen.

Die aufgequollene Leinsaat mit diesen Zutaten verrrühren. Dabei übriges Wasser und Öl zugeben. Es ergibt sich ein sämiger Teig, der ein wenig klebrig ist. Hinweis: Wasser am besten nach und nach zugeben. Die Menge kann schwanken. Stoppen, wenn der Teig besagte leicht klebrige Konsistenz besitzt.

Den Teig in eine geölte und eingemehlte Form geben (oder diese mit Backpapier auskleiden). Die Oberfläche mit Wasser einstreichen, Kerne darauf streuen und leicht festdrücken.

Das Buchweizenbrot etwa 1 Stunde und 15 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober- und Unterhitze backen. Nach 10 Minuten aus der Form lösen und weiter auskühlen lassen.

Zubereitungszeit: 35 Minuten / reine Backzeit: circa 1 h 15 Minuten / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Das Buchweizenbrot hat bei uns auch am vierten Tag noch fast so gut geschmeckt wie am ersten. Der Teig war zu diesem Zeitpunkt noch ausreichend feucht, also keineswegs trocken.

Eine Alternative zum Buchweizenbrot …

… und ebenfalls glutenfrei ist unser Haferflockenbrot mit Nüssen. Oder habt ihr Lust auf einen tollen Brot-Aufstrich aus Gemüse? Dann legen wir euch unser Rezept für einen Möhren-Dip ans Herz.