Einfache Lebkuchenkekse zum Ausstechen
Es gibt ja viele Gründe, warum ich meinen Mann liebe. Einer davon ist seine Geduld. Und damit ist auch die Geduld in der Küche gemeint. Oder anders: Ich habe keine Ahnung, wie die Verzierungen auf diesen Lebkuchenkeksen ausgesehen hätten, wenn ich sie aufgebracht hätte – und nicht mein Mann. Ich habe aber eine leise Ahnung, und die verheißt nichts Hübsches. Wer nun allerdings glaubt, filigrane Küchenarbeiten seien für ihn eine Bürde, nein, das sind sie keineswegs. Ganz im Gegenteil, er macht das gern. Und so liebe ich ihn auch dafür, dass er jedes Jahr im Advent ein neues Gebäck vorschlägt, das etwas aufwändiger zu gestalten ist.
Im vergangenen Jahr war das ein 25 Zentimeter hoher Tannenbaum aus Zitronenkeksen. In diesem Jahr waren es diese – an sich – einfachen Lebkuchenkekse, die wir ausgestochen, verziert und zu einem Winterlandschaftsbild angerichtet haben. Und der Gedanke eines Keks-Tannenbaums, der musste sich, natürlich, im Bild widerfinden. Was einst der 25 Zentimeter hohe Zitronenkeks-Baum war, waren diesmal zwei Bäume aus Lebkuchenteig, die wir mit verschieden großen Blumen ausgestochen haben.
Natron macht Lebkuchenkekse locker
Für die Lebkuchenkekse haben wir zwei verschiedene Teige angesetzt. Bei unserem ersten Teig haben wir einen Teelöffel Natron zugegeben. Das ist der Teig, aus dem wir unsere Tannenbäume gebaut haben und der recht gut aufgegangen und eher großporig und fluffig geworden ist. Für den zweiten Teig, aus dem wir Elche und den Nikolaus geformt haben, haben wir das Natron weggelassen. Ohne Natron nämlich gehen die Lebkuchenkekse nicht auf – und das finden wir meist dann perfekt, wenn Figuren figürlich bleiben solle. Vorteil beider Teige ist, dass die Lebkuchenkekse kein bisschen verlaufen, sogar dann nicht, wenn ihr sie nach dem Ausstechen direkt abbackt und nicht mehr vorab in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach stellt.
Sollte Teig für Lebkuchenkekse durchziehen?
Optisch mögen wir es sehr, dass unsere Elche und der Nikolaus weder aufgegangen noch verlaufen sind. Und ja, sie schmecken auch ohne Natron ganz gut. Allerdings finden wir, dass der fluffige Teig mit Natron wesentlich besser mundet. Zum einen ist er weicher (ohne Natron werden die Lebkuchenkekse doch recht fest). Zum Zweiten schmecken die Kekse mit Natron, warum, das können wir uns selbst nicht erklären, wesentlich intensiver nach Gewürz. Fast, als hätten sie einige Tage länger durchziehen dürfen als ihre Natron-freien-Kollegen. Das durften sie aber keineswegs. Wir haben es nämlich weder beim einen noch beim anderen Teig geschafft, ihn vor der Verarbeitung die empfohlene Mindestzeit von 48 Stunden ziehen zu lassen.
Da waren mein Mann und ich in der Ungeduld eins. Wir wollten die Lebkuchenkekse ausstechen, und zwar sofort, denn Ausstechen, DAS ist für meinen Mann das Größte. Und auch dafür liebe ich ihn sehr!
Rezept Einfache Lebkuchenkekse
Zutaten für etwa 30 mittelgroße Ausstech-Plätzchen
FÜR DEN TEIG
- 70 g Butter oder Margarine
- 125 g Honig
- 60 g (Rohrohr-)Zucker
- 300 g Mehl
- 1 Ei oder 60 g Apfelmus
- 2 geh. TL Lebkuchengewürz
- 1 TL Natron
- 2 geh. TL Kakao
- 1 Prise Salz
FÜR DIE VERZIERUNG
- 100 g Puderzucker
- 2 EL Wasser
Für die Lebkuchenkekse zuerst die Butter oder Margarine mit Honig erhitzen, gerade so lange, bis die Zutaten geschmolzen sind. Die Honig-Mischung in eine Schüssel füllen und etwas abkühlen lassen.
Mehl mit Gewürzen vermischen, ebenfalls in die Schüssel geben, das Ei hineinschlagen, alternativ Apfelmus verwenden. Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten und im Idealfall 48 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen, mindestens aber 1 Stunde.
Den Lebkuchenteig auf einer leicht bemehlten Fläche geben, etwa 4 Millimeter dünn ausrollen und Figuren ausstechen. Je nach Größe variiert die Backzeit. Unsere mittelgroßen Elche haben bei 180 °C im vorgeheizten Ofen 8 min. gebacken.
Die Gesichter haben wir mit einem dickflüssigen Puderzuckerguss – und mit Hilfe eines Zahnstochers – auf die Elche gemalt. Eine Menge von 100 g Puderzucker plus 2 EL Wasser reicht dabei für beide Verzierungen, also auch für jene, die ihr zwischen den Schichten der Tannenbäume seht. Für diese haben wir übrigens die gleiche Teigmenge noch einmal angesetzt.
Zubereitungszeit (ohne Backen, aber mit Ausstechen): 1,5 Stunden / reine Backzeit: etwa 8 Minuten / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: In luftdicht verschlossenen Dosen sind die Lebkuchenkekse mindestens vier Wochen lang haltbar. Das Aroma wird während der Lagerung immer intensiver.
Habt ihr Lust auf mehr Weihnachtsgebäcke?
Dann schaut doch einmal bei unseren Mandelhörnchen vorbei. Oder steht euch der Sinn mehr nach etwas Herzhaftem? Vielleicht mögt ihr dann unser schnell gemachtes Gemüse-Gratin? Wir schieben es gerade häufig in den Ofen, auch, weil es vom Zeitplan super zwischen die vielen Kekse passt. 🙂