Super saftiger Möhrenkuchen
Er ist einer unserer absoluten Lieblingskuchen! Und er ist einer der ersten Kuchen, den ich, Michaela, überhaupt gebacken habe. Das Rezept hatte ich von meiner Oma, und da sie darin auf die Zugabe von Butter oder Öl verzichtet hat, habe ich das übernommen; ganz automatisch. Gefehlt hat mir nie etwas, und rückblickend würde ich sagen: Warum auch? Da Nüsse einen hohen Öl-Anteil besitzen – und von ihnen ausreichend viele im Kuchen enthalten sind – reicht der Fettgehalt vollkommen aus, um einen Kuchen aus dem Ofen zu holen, dem es an nichts mangelt. Oder, etwas superlativistischer ausgedrückt. Um einen Kuchen aus dem Ofen zu holen, den wir reinsten Gewissens als einen der besten, saftigsten, leckersten Möhrenkuchen bezeichnen würden. Dank Oma!
Omas Tipps für den perfekten Kuchen
Das Geheimnis, das kein Geheimnis ist, liegt unter anderem im 1:1-Verhältnis der Haselnuss zur Möhre. Auf 250 Gramm Haselnüsse kommen 250 Gramm Möhren. Das reicht aus, um dem Möhrenkuchen Bissfestigkeit zu verleihen, ohne dabei die Saftigkeit zu vergessen. Der zweite Punkt wäre die Lockerheit. Die rührt unter anderem vom Eischnee. Ja, zugegeben, lästige Sache, das. Aber beim Möhrenkuchen ist Eischnee-Schlagen für uns ein Muss, da der Kuchen sonst gern vor Nuss-Möhren-Schwere auf den Boden sinkt statt locker, luftig in die Höhe zu treiben. Und zuguterletzt wären da die natürlichen Aromen. Wir heben dem Möhrenkuchen 3 TL Zimt unter und hauchen ihm über den Guss eine zitronige Note ein. Das wären sie, die drei wichtigsten Punkte, überliefert von Oma, die diesen Kuchen für uns perfekt machen.
Frische Möhren auf dem Möhrenkuchen
In einem Punkt unterscheiden wir uns allerdings von Oma, und dieser Punkt wäre die Dekoration. Als Kind habe ich diese zuckrigen kleinen Mini-Möhren geliebt, mit denen meine Großmutter jeden Möhrenkuchen verziert hat. Wohl auch, weil ich bei echten Möhren recht spärlich aus der Wäsche geguckt hätte. Die Zeiten haben sich verändert. Heute ziehen wir eine frische Deko dem Zucker-Imitat vor und drapieren geraspelte Möhren-Häufchen auf den Kuchen. Kurz vor dem Dekorieren mit etwas Zitronensaft beträufelt, halten sie über Tage frisch, ohne braun zu werden. Ach so, und die kleinen grünen Farbtupfer sind gehackte Stengel vom Möhrengrün. Wir essen sie mit, aber das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. 🙂
Weglassen erlaubt
Deshalb abschließend ein Tipp, der eigentlich keiner ist. Die Dekoration kann natürlich einfach beiseite gelegt oder weggelassen werden. Selbiges gilt auch für den Zimt. Wem der nicht mundet, kann jederzeit auf das Gewürz verzichten. Dem Gebäck tut das keinen Abbruch. Euch allen einen guten Appetit!
Rezept Saftiger Möhrenkuchen
Zutaten für eine Springform Ø 24 / Für einen Blechkuchen alle Zutaten um ein Drittel der Menge erhöhen
FÜR DEN TEIG
- 250 g Möhren, geschält
- 200 g brauner Zucker (alternativ 180 g weißer Zucker)
- 3 gestrichene EL Vanillezucker (oder 3 Päckchen)
- 4 Eier
- 1 Prise Salz
- 80 g Mehl
- 250 g Haselnüsse (oder andere Nüsse oder Mandeln)
- 1 Päckchen (Weinstein-) Backpulver
- 3 TL Zimt
FÜR DEN GUSS
- 250 g Puderzucker
- Saft von 1-2 Zitronen (je nach Ergiebigkeit; wer auf die Zitronen verzichten möchte, kann den Guss auch mit Wasser anrühren)
FÜR DIE DEKORATION
- eine Handvoll Krokant
- grobe Raspeln einer geschälten Möhre
- etwas Grün vom Möhrenstil, gehackt
Für den Möhrenkuchen zunächst die Eier trennen. Das Eiweiß in einer möglichst hohen Schüssel auffangen. Das Eigelb mit dem Zucker in eine separate Schüssel geben.
Die Nüsse mahlen und in einer Schüssel mit Backpulver, Zimt und Mehl vermengen.
Die Möhren schälen und auf der feinen Seite der Reibe raspeln. Die geraspelten Möhren unter die Mehl-Nuss-Mischung mengen.
Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und kurz zur Seite stellen. Jetzt die Eigelbe mit dem Zucker schaumig schlagen. Die Möhren-Mehl-Nuss-Mischung unterrühren.
Zuletzt das Eiweiß vorsichtig unterheben, entweder mit einem Schneebesen oder einem großen Löffel.
Den Teig in eine mit Backpapier ausgeschlagene Springform füllen – oder als Blechkuchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen. Den Möhrenkuchen bei 180 °C Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Ofen für circa eine Stunde backen. Sollte er auf der Oberfläche dunkel werden, abdecken.
Den Kuchen 10 Minuten auskühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen. Weiter auskühlen lassen.
Den Saft der Zitronen auspressen, 2 TL Zitronensaft für die Dekoration aufbewahren. Den übrigen Saft in eine Schüssel mit Puderzucker geben und glatt rühren. Den Guss gleichmäßig über dem Möhrenkuchen verteilen. Wir machen das mit einer kleinen Kelle. Nach Belieben mit etwas Krokant bestreuen.
Eine weitere mittelgroße Möhre raspeln, mit etwas Zitronensaft beträufeln (so werden die Möhren nicht braun) und mit einem Teelöffel kleine Häufchen auf die Kuchenstücke setzen. Nach Belieben noch mit etwas klein gehacktem Grün verzieren. Fertig!
Zubereitungszeit: 25 Minuten / Backzeit: etwa 1 Stunde / Backtemperatur: 180 °C Ober- und Unterhitze / Schwierigkeitsgrad: einfach / Haltbarkeit: Aufbewahrt im Kühlschrank behält der Möhrenkuchen vier Tage lang die Konsistenz vom ersten Tag. Allein die Möhren-Dekoartion lässt am dritten Tag etwas in der Optik nach.
Geraspelte Möhren
… stecken auch in unseren Möhren-Muffins. Ihr habt Lust auf ein weiteres super-saftiges Rezept? Dann wären vielleicht unsere Müslibrötchen etwas für euch.